Alta im Winter - Norwegen |
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Alta
Die Stadt Alta ist die weltweit nördlichste mit mehr als 10.000 Einwohnern. Sie liegt am 70. nördlichen Breitengrad und wird auch "Nordlichtstadt" genannt. In klaren Winternächten erscheint das Nordlicht hier besonders häufig und prächtig. Alta liegt an einem Verkehrsknotenpunkt und ist daher Durchgangsstation für viele Reisende. Lediglich die Hurtigrutenschiffe machen nicht Station, was für die Stadt sicherlich ein Nachteil ist. Denn hier gibt es einiges zu sehen.
Berühmtes Titelmotiv des Altamuseums
Berühmt ist Alta für seine eindrucksvollen Felsritzungen aus
der Steinzeit. Die Felsgravuren sind zwischen 6500 und 2000 Jahre alt. Wir
hatten sie auf unserer Reise durch das herbstliche Lappland 2008 besucht.
Näheres zu unseren Unternehmungen unter:
Im Winter liegen die Felszeichnungen unter einer dicken Schneedecke. Jetzt ist Zeit für Wintersport! Hundeschlittentouren, Schneemobiltouren, Skilanglaufen stehen in der Region hoch im Kurs. Und eine weitere Attraktion erwartet uns: Das Igloo Hotel - ein Hotel komplett aus Eis!
20 Kilometer von Alta entfernt, direkt am zugefrorenen Altaelva, befindet sich das Freizeitgebiet "Sorrisniva" (früher hieß es Friluftspark). Hier haben die Gebrüder Wisløff erstmals 1999 ein Hotel komplett aus Eis gebaut. Das Patent stammt aus Schweden. Die Resonanz war so groß, dass seitdem jährlich im Januar in einem aufwändigen Verfahren zunächst das Hotel erstellt wird und dann anschließend die Ausschmückung der Räume mit Eisskulpturen und mit Mobiliar aus Eis erfolgt. Die Arbeiten dauern 4 bis 6 Wochen. Schon Mitte/Ende April schließt Sorrisniva seine Tore und das Eis nimmt seinen natürlichen Lauf. Mit einem Igloo nach Eskimoart hat das Eishotel allerdings nichts gemein. Der Bau wird aus mehreren "Eisröhren" zusammengesetzt. Doch schon allein die Empfangshalle versetzt uns in ein wahres Eiswunderland!
Schwäne aus Eis zieren den
Eingang zum Eishotel "Sorrisniva"
Die Empfangshalle beeindruckt mit einem mächtige Eisgewölbe, zahlreichen Eisskulpturen und der "Canyon" Eisbar. Alles ist in dezentes blaues Licht getaucht. Selbst ein flackernder Kamin darf nicht fehlen. Leider gaukelt er uns nur Wärme vor! Im Hotel herrschen konstante -6° C! Die sparsam verwendete elektrische Beleuchtung und die zahlreichen Kerzen sorgen für eine außergewöhnliche Atmosphäre in dieser frostigen Welt.
Die Empfangshalle im Alta Eishotel
Liebe zum Detail zeichnet Sorrisniva aus!
Im Hotel wurden 250 Tonnen Eis und 6000 Kubikmeter Schnee verbaut. 10 - 15 Personen arbeiten jedes Jahr daran. Doch die wahren Künstler 2010 heißen Knut Kjeldsberg und Johnny Trasti. Von ihnen stammen nämlich die Eisskulpturen. Einer der beiden Herrschaften ist übrigens der Küchenchef von Sorrisniva. Echt cool! Das Hotel gibt sich jedes Jahr ein Thema. 2010 lautete es "Der Altafluss". Darauf werden dann die Skulpturen abgestellt. Dieses Jahr gab es auch eine Hinter-Eis-Foto-Galerie.
Der Blick in einen der beiden Bettentrakte. Insgesamt verfügt Sorrisniva über 30 Doppelzimmer, ein Hochzeitszimmer und eine luxuriöse Juniorsuite. Vorhänge ersetzen die Türen. Die Bettstätten sind aus Eis und mit Rentierfellen ausgelegt. Nur in den beiden Suiten gibt es Matratzenauflagen. Zum Schlafen bekommt man warme Schlafsäcke. Außerdem wird empfohlen, nachts eine Mütze zu tragen.
Die Zimmer befinden sich links und rechts des eisigen Ganges - am Ende ist die
Hochzeitssuite
Auch die Lampen sind aus purem Eis
Morgens kann man seine steifen Glieder in der heißen Sauna wieder geschmeidig machen. Der Aufwand hat natürlich seinen Preis. Ein Komplettpaket mit Transfer zum Hotel, Übernachtung, Mehr-Gänge-Menü, Sauna und Frühstück ist für 2400 NOK pro Person zu bekommen. 1000 - 1500 Gäste erfüllen sich jährlich diesen Traum.
In der
Kapelle darf rechtmäßig geheiratet werden - sie wurde vom norwegischen Bischof
geweiht
Zwischen 15 und 20 Hochzeiten finden in der Eiskapelle während einer Saison statt. Altar, Kirchenbänke, Altarkreuz und Marienfigur, alles ist selbstverständlich aus Eis geformt. Ob die hier geschlossenen Ehen dann auch länger "halten"?
Marienstatue am Eingang der Kapelle
Keltische
Harfe
Alle Motive haben Bezug zu Norwegen oder zur Region von Alta. Zum Beispiel wurden Motive der steinzeitlichen Felsritzungen aus dem Alta Freilichtmuseum hier in Eis ausgeführt.
Jäger mit Hund
Wiedererkannt? Die berühmten Felsritzungen von Alta (Siehe Bild ganz oben)
An der Canyon Bar kann man sich einen coolen Drink mixen lassen. Uns wäre allerdings nach über 2 Stunden Aufenthalt ein wärmender Grog lieber gewesen.
Eisiger Genuss - Skål!
Canyon Bar
Wer jetzt neugierig geworden ist auf das Igloo Hotel in Sorrisniva. Man kann es auch als Tagesgast besuchen. Der Eintritt kostet 100 NOK pro Person. Wer allerdings einen Schneemobilausflug bucht, der kann anschließend das Eishotel kostenlos besichtigen. Ist im Paketpreis inklusive. Das Hotel ist von Ende Januar bis ca. Mitte April täglich von 12 - 14 Uhr und 18 - 20 Uhr für Tagesgäste geöffnet.
Brettljause im Eisgewölbekeller - wer hier eine Übernachtung bucht, kann es
sich hier gemütlich machen!
Hans Ulrik und Tor Kjetil Wisløff verfügen über zwanzig Jahre Fjellerfahrung mit Touristen. Ihr Snowscooterfuhrpark ist beachtlich und angeblich der größte in ganz Norwegen. Dennoch haben die Brüder die Bodenhaftung nicht verloren und lassen es sich nicht nehmen, die Gäste persönlich ins Fjell zu begleiten. Kurzentschlossen haben wir eine Halbtagestour gebucht. Zunächst bekommen wir warme Kleidung, eine Balaklava und einen Helm. Dann gibt es eine Unterweisung im Bedienen des Schneemobils und zum Verhalten im Gelände. Es kann etwas "bumpy" werden und man müsse das Gewicht bei Bedarf auf dem Scooter verlagern. Gut, dass wir früher Motorrad gefahren sind. Allerdings, Gas gibt man mit einem Daumenhebel, ein Drehgriff wäre bei dem Geholpere völlig ungeeignet. Um 10 Uhr geht's bei herrlichem Sonnenschein los. Zunächst fahren wir am Fluss entlang, dann durch den Wald und dann immer höher auf das baumlose Plateau der Finnmarksvidda. An der höchsten Stelle sind wir ca. 500 m über dem Meeresspiegel. Die Aussicht ist grandios!
Snowscootersafari. Hans Ulrik Wisløff erklärt die Umgebung
Ab und zu machen wir Stopp und Hans Ulrik erklärt uns etwas die Umgebung. Wir sind auf einer alten Lappenroute unterwegs. Die Aussicht über das endlos weite Fjell ist fantastisch. Es ist beinahe windstill und auch die Temperaturen halten sich in Grenzen. Allerdings kühlt der Fahrtwind schon ordentlich, wenn man mit Tempo 80 km/h über einen See braust.
Monika folgt dem "Chef" über einen zugefrorenen See - Juhee das ist schee!
Jederzeit wieder! Tolle Snowmobilpremiere
Ein toller Ausflug, der jede Krone lohnt.
Was gibt es zu sehen? Kurzer Stopp auf unserer Snowmobiltour im Fjell bei Alta.