Canadian Museum of Civilization |
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Allgemeine Informationen - First Peoples Hall - Inuit-Kunst - Kenojuak Ashevak - Canadian Postal Museum |
Das anthropologische Museum von Ottawa (Museum of Civilization) liegt am Nordufer des Ottawa-Flusses in Gatineau (Provinz Quebec). Der gewagt geschwungene Bau symbolisiert die Urgewalten, die Kanada einst geformt haben. Dieses Museum sollte bei keinem Besuch Ottawas fehlen! Jährlich strömen 1 Million Besucher hierher. Die staunen über imposante Totempfähle in der Grand Hall und lernen viel Interessantes über die First People und ihre 20.000 jährige Siedlungsgeschichte. Doch auch die Landes- und Besiedelungsgeschichte des weißen Mannes der letzten tausend Jahre und welche berühmte Kanadier das Land hervorgebracht hat, kommt nicht zu kurz. Bei all dem Wissensgewinn verliert man eines sehr schnell: die Zeit!
Die Grand Hall mit beeindruckenden Totempfählen
Die halbovale Grand Hall ist einem umgedrehten Kanu nachempfunden. Den Schwerpunkt bilden die mächtigen Totempfähle, die aus verschiedenen Gebieten Kanadas stammen. Es sind allesamt Originale.
Ein mächtiger Rabe ragt in den Raum
Totempfähle
Totempfähle werden traditionell zum Gedenken an einen Clanchief errichtet. Die Tiere stellen die Ahnen dar. Waren früher Totempfähle in erster Linie dem Ahnenkult geweiht, sind sie in der heutigen Zeit auch wertvolle Kunstobjekte und geben den First People ein Stück ihrer Kultur und Identität zurück.
Bieberpfote mit geschnitztem Gesicht
Die Holzhäuser hinter den Totempfählen sind Nachbauten von indianischen Siedlungshäusern an der Westküste. Sie wurden von Künstlern und Handwerkern der Stämme originalgetreu nachgebaut.
In der First Peoples Hall bekommt man Einblick in das Kunsthandwerk der First People. Insbesondere wird hier kunstvoll mit Federn und Fellstücken verzierte Kleidung präsentiert.
Kleidung der Nlaka’pamux
Aktuell leben ca. 1 Million indigene Volksgruppen, Inuit und Mestizen in Canada. Knapp 60 Prozent von ihnen leben in urbanen Regionen. Durch hohe Geburtsraten und steigende Lebenserwartung wird die Zahl der Ureinwohner weiter steigen.
Nlaka'pamux (Repro)
Das Kleid von Winnetou's Schwester? (British Columbia)
Schautafeln, Videointerviews mit indigenen Künstlerinnen und Künstlern und ansprechend präsentierte Ausstellungsstücke machen das Bummeln durch die First Peoples Hall abwechslungsreich und kurzweilig.
Auch sie gehören zu Kanada wie die Indianer. Inuit aus den polaren Regionen Kanadas.
Inuit-Kunst
Nicht nur die Textilkunst, sondern auch der Umgang mit Hammer und Meisel, um Stein, Elfenbein oder Horn zu bearbeiten, war den Urvölkern vertraut. Viele Legenden oder religiöse Geschichten wurden durch die Bildhauerkunst an die kommenden Generationen weitergegeben.
Inuitkunst in Speckstein (Museum of Civilisation)
Mensch oder Tier? Specksteinkunst
Kenojuak Ashevak, CC (* 1927) ist eine der bedeutendsten lebenden Inuit-Künstlerinnen Kanadas. Ihre von Sammlern gesuchten Werke nehmen einen hervorragenden Platz in namhaften Museen der Welt ein. Entwürfe aus ihrer Hand zieren kanadische Briefmarken und Münzen. Kenojuak Ashevak berichtet in einem Videointerview, dass sie zur Malerei durch ein von der Regierung 1957 aufgelegtes Programm in Cape Dorset gelangt ist. Das Bild "the enchanted owl" (verzauberte Eule) ist das wohl berühmteste Motiv von Kenojuak Ashevak. Man fühlt sich irgndwie in das Bild hineingezogen. Ist die Eule nun verzaubert, bezaubernd oder verzaubernd? Wer weiß es?
The enchanted owl (Die verzauberte Eule)
Leuchtreklame am EIngang zum Canadian Postal Museum
Das kanadische Postmuseum ist eines der größten Postmuseen der Welt und befindet sich im 2. Stock des Canadian Museum of Civilisation. Hier geht es nicht nur um Briefmarken, sondern generell um die Bedeutung und den Stellenwert des Postwesens für die Entwicklung Kanadas.
Die Post von A nach B zu transportieren hatte in Kanada einen abenteuerlichen Charakter. Keine oder schlecht ausgebaute Straßen, Unwetter, Hitze, Frost und große Distanzen galt es zu bewältigen. Immerhin beträgt die Ost-West-Ausdehnung Kanadas über 5000 Kilometer.
Natürlich dürfen in einem Postmuseum Briefmarken nicht fehlen. Die Ausstellung "Reflections of Canada" zeigt die nationale Briefmarkensammlung aller jemals ausgegebenen Briefmarken des Landes. Nach der Gründung des “Dominion of Canada” am 1. Juli 1867 sah man auf den kanadischen Briefmarken in erster Linie Queen Victoria. Das “Maple Leaf” (Ahorn-Blatt) durfte erstmals 1897 auf eine kanadische Briefmarke.
Briefmarkenausstellung
Kanada war in vieler Hinsicht führend in der
Philatelie. Zahlreiche der heutigen Konzepte für den Briefmarken-Druck und
Vertrieb wurden in Kanada entwickelt. Kanada druckt noch heute Briefmarken
für mehrere Länder, die keine eigenen Druckereien für diese haben.
Wahrscheinlich die erste Weihnachts-Briefmarke der Welt kam 1898 in
Umlauf und wurde am ersten Weihnachtstag zuerst benutzt. Es war die erste
mehrfarbige Briefmarke (rot auf schwarz) in Kanada. Die erste kanadische
Briefmarke, welche nicht die Königin zeigte, wurde in 1911 mit dem Bild des
berühmten Schoners “Bluenose” gedruckt.
(Danke an den deutsch-kanadischen Phlilatelisten Peter aus dem Internet!)
Zeitleiste der kanadischen Briefmarken
Postbriefkästen annu dazumal