Ålesund

Erster Anlaufpunkt unserer Norwegenreise war Ålesund, die Jugendstilstadt. Ålesund liegt etwa 236 km nordnordöstlich von Bergen auf mehreren Inseln direkt am Meer und hat ca. 42.000 Einwohner. Im Januar 1904 zerstörte ein Feuer über Nacht fast die komplette Innenstadt. Die Häuser waren traditionell aus Holz errichtet – über 10.000 Einwohner wurden obdachlos. In nur wenigen Jahren und Dank zahlreicher Spenden, auch des deutschen Kaisers Wilhelm II., erstand Ålesund in neuem Glanz. Aus Dankbarkeit für die schnelle Hilfe ist bis heute eine der Hauptstraßen nach Kaiser Wilhelm benannt. Ebenso eindrucksvoll ist das Wechselspiel der Stadt mit seiner schönen Umgebung: dem Meer und den Sunden, den Bergen, Inseln und Fjorden. Vom Hausberg Aksla genießt man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und die vorgelagerten Inseln.

Toller Blick auf Ålesund - vom Hausberg Aksla

Prächtige mehrgeschossige Häuserfassaden grenzen direkt an den Sund und verleihen der Stadt ihren maritimen Charakter. Auch heute noch lebt Ålesund von der Fischindustrie.

Die Altstadt und ihre prachtvollen Jugendstilfassaden

Der Platz vor dem Jugendstilsenteret

Das Fremdenverkehrsamt gibt die Broschüre "Zu Fuß in Ålesund"  und den Reiseführer "Ålesund und Sunnmøre" heraus. Allerdings sind in den Wintermonaten die Museen nur eingeschränkt geöffnet. Das Jugendstilzentrum hat jedoch täglich, außer montags, geöffnet.

Jugendstil

Goldener Schwan - Zierde der einstigen Schwanenapotheke von Ålesund

Der Wiederaufbau von Alesund war ein Projekt von nationaler Bedeutung, und über 50 Architekten aus ganz Norwegen waren daran beteiligt. Es war eine einzigartige Möglichkeit, eine neue urbane norwegische Architektur in Backstein und Putz zu entwickeln. Die Architekten waren sowohl von internationalen – besonders von deutschen Einflüssen – inspiriert, aber auch von der nationalen Romantik. Über 320 Jugendstilhäuser wurden nebeneinander in einer geschlossenen, zentralen Lage aufgebaut und bildeten auf diese Weise das vielleicht größte Jugendstil Stadtbild in Europa. Doch, wie überall, bedeutet der Erhalt dieser einzigartigen Denkmäler auch stetigen Kampf und Überzeugungsarbeit. Hinter mancher Jugendstilfassade verbergen sich zwischenzeitlich "moderne" Wohnhäuser. Im Jugendstilsenteret erfährt man viel über die Geschichte der Stadt, ihre Zerstörung und den Wiederaufbau. In der ehemaligen Apotheke kann man zudem das Interieur einer gut situierten Familie aus der damaligen Zeit bewundern. Sehr empfehlenswert!

Blick in das Esszimmer der Apothekersfamilie

Geschwungene Linien und buntes Glas prägen die Zeit

Wunderschöne Intarsienarbeit

Glaskunst

Porzellan mit floralen Elementen

Wohnhaus mit üppig verziertem Erker

Auf unserem Stadtspaziergang entdecken wir wunderschön verzierte Außenfassaden. Aufwändige Schmiedearbeiten und die Arbeit mit Stuck, Farbe und floralen Ornamenten stehen für den Zeitgeschmack.

Blumenmotiv

Beim Anblick dieser Häuser würde sicher niemand auf eine Stadt in Norwegen tippen. Wirklich außergewöhnlich!

Motiv mit Weinrebe - man beachte die Liebe zum Detail

Bedenkt man die kurze Bauzeit und den enormen Druck, unter dem die Gebäude erstellt wurden - immerhin galt es eine große Obdachlosigkeit zu bekämpfen - begeistert uns die Detailverliebtheit der Künstler! Hoffen wir, dass diese Baudenkmäler in ihrer Einzigartigkeit auch lange noch erhalten bleiben.

Atlanterhavsparken Aquarium in Ålesund

Ålesund bei Regen? Auch das gibt es, selbst im Winter! Ein guter Tipp an Regentagen: Nur wenige Fahrminuten vom Stadtzentrum gelegen, in Tuneset, liegt eines der größten Seewasseraquarien Nordeuropas. Der Atlanterhavsparken (Atlantikpark).  Das Aquarium liegt direkt am Meer, eingebettet in schöne Landschaft. Drinnen kann man hauptsächlich die heimische Unterwasserwelt des Nordatlantik bewundern. Einmal am Tag gibt es die "große Fischfütterung" (so gegen 13 Uhr). Dann ist der große Schauraum rappelvoll! Wenn das Wetter mitspielt, kann man auch Tiere im Freigelände besuchen. Bei uns regnete es allerdings Bindfäden!

Mit dem atlantischen Kabeljau auf "Du und Du" - Meerwasseraquarium von Ålesund

Fischfütterung

Bei der täglichen Fischfütterung kommen vor allem die Kinder aus dem Staunen nicht mehr heraus. Taucher füttern, hinter immens dicken Glaswänden, die heimischen Fische.

Anemonen - sie gibt es in kalten und warmen Gewässern

Neben der heimischen Unterwasserwelt gibt es auch Schaukästen, die die Unterwasserfauna der Tropen präsentieren.

Faszinierende Unterwasserwelt am Korallenriff