Kanada - Quebec |
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Château Frontenac - Unterstadt - Wandgemälde "Die Quebecer Bürger" - Canadian Maple Delights - |
Alta
Québec-Stadt ist die Wiege Französisch-Nordamerikas und die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Québec. Sie ist eine der ältesten Städte Nordamerikas und die einzige mit einer intakten Festungsanlage. Die Stadt selbst zählt 716.000 Einwohner. Hier spricht man beinahe ausschließlich französisch!
Auch Quebec liegt an der Lebensader des Ostens, dem Sankt-Lorenz-Strom. Eine Flussenge hat der Stadt den Namen gegeben. In der Algonkin-Sprache bedeutet Kebek „Engstelle“. Quebec besteht aus einer Ober- und einer Unterstadt, die über Treppen und einen historischen Aufzug (Funiculaire) miteinander verbunden ist.
Das Château Frontenac - Quebec
Das Château Frontenac ist ein Luxushotel im Zentrum der Oberstadt von Québec und gilt als eine der Hauptsehenswürdigkeiten. Es wurde 1893 durch den Architekten Bruce Price für die Eisenbahngesellschaft Canadian Pacific Railway im Stil des Historismus (Neogotik- und Neorenaissance-Elemente) errichtet. Es erlebte einige An- und Umbauten und einen schlimmen Brand. Diese Mauern haben schon viel Prominenz aus Politik und Gesellschaft gesehen. 1943 fand hier die Quadrant-Konferenz statt (Vorbereitung des "D-Day").
Das Wetter ist leider hundsmiserabel. Wir beschließen daher, eine Führung durch das Hotel mitzumachen. Die Führungen werden von Angestellten in historischen Gewändern durchgeführt, auch in Englisch!
Altes Foto vom Hotel noch ohne den Maxwell-Turm (Anfang 20. Jhd.)
Die Gästeführer in ihren historischen Gewändern
Mit seinen Türmchen und Erkern ähnelt das Hotel Frontenac tatsächlich einem Schloss, weshalb es auf den alten Bildern oft als "Château" bezeichnet wird. Einzigartig ist auch die berühmte Terrasse Dufferin, eine Promeniermeile mit Blick auf Unterstadt und St.-Lorenz-Strom.
Der noble Eingangsbereich funkelt und blitzt
Unser Führer, dessen Namen wir leider vergessen haben, ist bestens über das Haus und seine Geschichte(n) informiert. Er kann äußerst unterhaltsam erzählen.
An einem Modell wird die Geschichte des Baus, des Umbaus, aber auch des schrecklichen Brandes im Jahr 1926 beschrieben. Doch mit all den Schwierigkeiten, inklusive Börsencrash, wurde dieses Hotel fertig. Ein wirklich außergewöhnliches Erfolgsmodell!
Schwerer Brand im Jahr 1926
Modell des Hauses
Die Erweiterungen brachten nicht nur den berühmten Maxwell-Turm, sondern auch Schwimmbad, Parkplätze und ein Barbecue.
Wie gesagt: man erhält eine kurzweilige und interessante Führung durch das Hotel. Leider bekommt man überhaupt keine Einblicke in "bewohnte" Bereiche wie Zimmer, Speisesäle etc. Insofern können wir diese Führung wirklich nur für Schlecht-Wetter-Tage empfehlen!
Das Château Frontenac gilt als eines der meistfotografierten Hotels der Welt!
Die kleinen Leute lebten in der bescheidener wirkenden Unterstadt. Im Quartier Petit-Champlain drängen sich Feldsteinhäuser mit dicken Mauern und kleinen Fenstern dicht aneinander. Längst schon haben sich zahlreiche Schmuck-, Kunst- und Designläden in den romantischen Gassen niedergelassen. Der richtige Ort, um ausgefallene Souvenirs und Kunsthandwerk zu erwerben.
Fußgängerzone in der Unterstadt von Quebec
Besonders schön wirkt die Unterstadt abends, wenn die Gassen in sanftes Licht getaucht sind. Für einen Moment vergessen selbst Europäer, dass sie hier in der "Neuen Welt" unterwegs sind.
Nordamerikas älteste Steinkirche
Der Place Royale gilt als Stelle der ältesten französischen Besiedlung überhaupt. Und die Kirche Notre-Dame-des-Victoires ist Nordamerikas älteste Steinkirche (1688). Sie erinnert an die Siege über die Briten. Naja, ganz so erfolgreich ging dann die französische Geschichte auf amerikanisch-kanadischem Boden nicht weiter. Bis zum heutigen Tag gärt der "Konflikt" zwischen "britischen (Be)Siedlern" und "französischen Habitants".
Hier geht es zum Aufzug (Funiculaire)
Der Aufzug (Funiculaire), der einen bequem von der Unter- in die Oberstadt manövriert, ist in ein Haus eingebaut. Er stammt noch aus dem Jahr 1879 und wurde natürlich mehrfach restauriert.
Zu ihrem 400-jährigen Stadtjubiläum (2008) hat die Stadt Quebec diese Fassadenmalerei (Murales) mit dem Titel "Die Bürger von Quebec" in Auftrag gegeben. Auf 420 Quadratmetern wurden historische Bürger der Stadt verewigt, aber auch ganz "normale" Leute finden sich auf der gigantischen Hausfassade wieder.Gleichzeitig wurde ein architektonischer Schandfleck gekonnt kaschiert. Ein tolles Stadtgeschenk.
Wandgemälde über die 400-jährige Stadtgeschichte Quebecs und seiner Bürger
Aus vier Jahrhunderten - Stadtgründer Champlain und Kinder beim Hockeyspiel
Wer ist im Bild, wer ist live davor?
Der Generalgouverneur Louis de Buade (17.Jhd.)
Ganz normale junge Leute von Heute!
Honoratioren (Papineau und Garneau) (17.Jhd.)
Das Wetter bleibt weiterhin alles andere als sonnig. Da muss man sich den Tag eben anderweitig versüßen! Wir besuchen die "Canadian Maple Delights Bistros & Shoppes", eine Kombination von Museum und Geschäft rund um den Ahornsirup! Die Auswahl an Ahornprodukten, vom Sirup bis zu Eis oder Essig ist gigantisch. Und im ersten Stock gibt es ein kleines Ahornsirup-Museum - gratis!
Ahornsirup Museum im Geschäft von Canadian Maple Delights
Ohne Frage: Der Osten Kanadas und dort insbesondere die
Provinz Quebec ist DAS AHORNSIRUP-LAND schlechthin! Bereits die
Algonquin-Indianer wussten um den süßen Saft des Ahornbaums! Er
wurde den Menschen von Nokomis, der Erdmutter, gebracht. Allerdings, ein Haken
ist dabei. Der Saft kann nur von drei Baumsorten gewonnen werden und er muss
durch ein langwieriges Kochverfahren eingedickt werden. Aus 32 Litern Saft
gewinnt man gerade mal einen Liter Ahornsirup! Hinzu kommt, dass der Saft nur
von März bis April gewonnen werden kann. Da schießt er, nach der langen
Frostperiode des kanadischen Winters, in die Blätter und kann "abgezapft"
werden. Jährlich werden so rund 26 Millionen Liter SIRUP in der Provinz Quebec
gewonnen. Das gelingt natürlich nur, wenn man das Verfahren, das in seinen
Anfängen sehr "einfach" war, rationalisiert. Wurden Anfangs Blecheimer an
jeden Baum gehängt, leitet heutzutage ein Netz von
Leitungen das flüssige Elixier direkt vom Baum in die Sugar Shacks, die
Verarbeitungshütten.
Der Geschmack des Sirups ist schwer zu beschreiben. Neben der Süße
gibt es zahlreiche andere Aromen zu entdecken. Je dunkler die Farbe, desto
intensiver der Geschmack. Ahornsirup wird in verschiedene Typen nach Farbe und
Geschmacksintensität eingeteilt. Er enthält zahlreiche Mineralstoffe
und Spurenelemente, weshalb er als "gesundes" Süßungsmittel beworben wird. Die
Kanadier verwenden ihn als Zuckerersatz, z.B. in Kaffee oder beim
Backen. Zwischenzeitlich gibt es zahlreiche andere Produkte aus diesem süßen
Stoff.
Ahornsirup kann man bevorzugt vom Zucker-Ahorn gewinnen. Doch auch Silber-Ahorn und Roter Ahorn sind geeignet. Hat der Baum ein Alter von etwa 40 Jahren erreicht, so gibt er täglich rund fünf Liter Ahornsaft ab. Mit dem Alter des Baumes steigt diese Menge regelmäßig an. Ein 75jähriger Baum liefert täglich rund 15 Liter, was bis auf 35 Liter ansteigt, wenn ein Alter von 150 Jahren erreicht ist.
Silver maple
Red or Soft maple
Sugar maple
Die Gewinnung ist im Grunde einfach. Ein metallener Zapfhahn wird wenige Zentimeter in den Stamm geschlagen. Ursprünglich wurde der Saft in einem an diesen Hahn gehängten Eimer aufgefangen.
Eimer zum Auffangen des Ahornsafts
Verschiedene Modelle von "taps" (Zapfhähne)
Zapfhahn (englisch "tap")
Unser Quartier-Tipp:
Dieses kleine Hotel steht seit 1640 hier, am zentralen Place des Armes der
Oberstadt. Also lange vor dem Schlosshotel Château Frontenac (1893). Wer eines
der 24 Zimmer bewohnt, hat nicht nur eine optimale Aussicht auf das Hotel
Frontenac, sondern einen zentralen Standort für Stadterkundungen in die Ober-
und Unterstadt. Alles ist fußläufig erreichbar.
Auberge du Trésor mit markantem roten Dach
Bei schönem Wetter kann man das bunte Treiben rund um den Platz von der Terrasse aus beobachten. Das Restaurant bietet eine hervorragende Küche mit Gerichten, die ein typischer Mix aus französischer haute cuisine und kanadischen Zutaten ist. Tipp: Das "Romantik-Paket" des Hotels enthält neben der Übernachtung ein 4-Gänge-Menü im Restaurant mit wein und weiteren Extras.
Auberge du Trésor Inn
Unser Hotel bei Nacht