Die Niagarafälle

Niagara ist in der Sprache der indianischen Ureinwohner der Begriff für "donnerndes Wasser". Erst im 17. Jhd. hat der weiße Mann sie erstmals gesehen. Seitdem zählen sie zu den größten Naturwundern der Neuen Welt und sind das Ausflugsziel an der amerikanisch-kanadischen Grenze schlechthin.

Die gewaltigen Wassermassen stammen aus den Großen Seen Lake Huron und Lake Erie und werden seit Jahrtausenden über den Niagara-Fluss in den Ontariosee geleitet. Bevor man seine Kraft durch gigantische Wasserkraftwerke drosselte, fraß sich der Fluss durch so viel Gestein, dass die Abbruchkante jährlich einen Meter stromaufwärts wanderte. Durch die Hydroprojekte bleibt die Abbruchkante nahezu unverändert. Sehr zur Freude der Tourismusindustrie, die zu beiden Seiten der Niagarafälle durch Türme, Aussichtsplattformen und Treppenkonstruktionen Möglichkeiten geschaffen hat, diese Wassermassen möglichst aus der Nähe zu erleben. Ganz zu schweigen von den Casinos, Cafés und Hotels, die vom Touristenstrom ebenfalls profitieren.

Panoramablick auf die amerikanischen und kanadischen Niagara Fälle

Die American Falls und Bridal Veil Falls (USA)

Die Niagarafälle sind durch eine Insel in der Flussmitte (Goat Island) geteilt. Vom Skylon Tower aus, einem Aussichtsturm auf der kanadischen Seite, hat man einen guten Überblick über alle Fälle. Die American Falls haben eine Höhe von 56 Meter und eine Breite von 270 Meter. Noch zu den amerikanischen Fällen gehören die nur 17 Meter breiten Bridal Veil Falls (Brautschleierfälle).

170 Millionen Liter Wasser stürzen in der Minute die Fälle hinab. Neun Zehntel davon ergießen sich auf der kanadischen Seite über die 54 Meter hohe Kante der Horseshoe Falls. Der Name beschreibt zugleich die Form der Fälle. In Form eines Hufeisens stürzen die Wassermassen über eine 670 Meter breite Kante in den Talkessel. Dadurch entsteht eine gewaltige Gischtwolke, die noch in weiter Entfernung zu sehen ist. An besonders klaren Tagen soll man die Gischt der Niagarafälle vom CN-Tower in Toronto aus sehen können.

Die mächtigen Horseshoe Falls (Kanada)

Maid of the Mist

Die Fahrt mit einem der Ausflugsboote sollte bei einem Besuch der Fälle nicht fehlen! Alle Schiffe heißen "Maid of the Mist", nach einer Indianerlegende benannt. Die Fahrt selbst dauert ca. 30 Minuten und man befährt zunächst die amerikanischen Fälle, um dann in die mächtige Gischtwolke bei den Horseshoe Falls einzutauchen.

Maid of the Mist

Die Boote haben exterm geringen Tiefgang und sind sehr wendig. Es gibt doch einige Untiefen im Niagara Fluss und die Strömung ist enorm. Überall bilden sich Strudel, die von der immensen Wucht des Wassers zeugen.

An  Bord der Maid of the Mist

Ohne Poncho wäre man klitschnass!

Blick vom Boot auf Niagara Falls (Kanada)

Dass diese Bootsfahrt eine nasse Angelegenheit werden würde, war bekannt. Fotografen sollten allerdings ihre Kamera gut vor Nässe schützen.

Jeder Gast bekommt mit der Eintrittskarte einen blauen Plastikumhang. Der hält schon mal einen Großteil der Nässe ab. Doch gänzlich trocken bleibt man nicht!

Impressionen von der kanadischen Seite

American Falls mit Observation Tower (USA)

In gelbe Ponchos gekleidete Touristen an den Bridal Veil Falls (USA)

Wem würde denn so etwas in den Sinn kommen?

Regenbogen an den Horseshoe Falls

"Niagara Falls by night" - ein buntes Spektakel

Es ist 20 Uhr und stockdunkel. Wo bleibt die berühmte Beleuchtung der Fälle? 1925 wurde eine Beleuchtungskommission gegründet. Ihr ist es zu verdanken, dass seitdem die Fälle in allen erdenklichen Regenbogenfarben erstrahlen. Endlich! 20:20 Uhr. Die Show kann beginnen...

Nachts verwandeln sich die Fälle in ein buntes Lichtspektakel

Etwas Patriotismus muss schon sein: Horseshoe Falls  in Kanadas Nationalfarben

Landet hier ein Raumschiff? (Strahler und Skylon Tower)

Die amerikanischen Fälle changieren in den Farben des Regenbogens

Das nächtlich beleuchtete Niagara Falls. Besonders geprägt wird der Ort von seinen zwei Casinos und den Hotels. Den Touristen wird also rund um die Uhr etwas geboten. Der Vorteil: durch das Massengeschäft und die Casinos sind die Übernachtungspreise relativ erschwinglich. Wer will, kann sich also die Fälle bei Tag und bei Nacht anschauen!

Casino Niagra

Tja, und mit etwas Glück kann man dann auch noch ein nächtliches Feuerwerk über den Fällen genießen!

Feuerwerk in  Niagara Falls